Ein Blick aus dem Fenster reicht, um es zu erkennen: Der Frühling ist da! Die Natur erstrahlt in bunten Farben und auch wir Menschen legen nach und nach die Winterstimmung ab. Dazu gehört, wie jedes Jahr, ein kräftiger Schub Motivation. Die Wohnung will selbstverständlich auf Vordermann gebracht und das Auto gründlich gewaschen werden. Mit den steigenden Temperaturen zieht es uns auch langsam aber sicher wieder nach draußen: Die Hochsaison für Gartenarbeit beginnt!
Neben der gestalterischen Arbeit im Grünen, pflanzt man in Österreich gerne Gemüse oder Obstbäume. Im hauseigenen Garten stellt das kein Problem dar, doch Leuten in Mehrparteien-Häusern fehlt dazu oft der Platz. Schließlich ist der Balkon oft zu klein für ein Gemüsebeet.
Eine großartige, gesunde und auch noch leckere Alternative dazu ist der Kräutergarten. Er nimmt deutlich weniger Platz ein und verschönert einen Balkon mindestens so sehr wie bunte Zierpflanzen. Dazu lassen sich die Kräuter für die unterschiedlichsten Dinge verwenden und sind, wie schon gesagt, auch noch gesund! Keinen grünen Daumen? Ich habe eine kleine Anleitung für Sie zusammengestellt und Sie werden sehen, dass Aufzucht und Pflege der schmackhaften „Kräutl“ wahrlich keine Hexerei ist!
Welche Kräuterpflanzen eignen sich für den Anbau zu Hause?
Grundsätzlich sind Ihnen bei der Auswahl der Kräuter wenig Grenzen gesetzt. Um auch aus einem kleinen Kräuterbeet möglichst viel rausholen zu können, empfehle ich allerdings Kräuter zu pflanzen, die sowohl in der Küche als auch in Form natürlicher Medizin Anwendung finden.
Für diese Anleitung habe ich mir daher drei besonders vielseitige Pflanzen ausgesucht.
Salbei
Den Anfang macht nichts Geringeres als eines der wohl wichtigsten und vielseitigsten Heilkräuter überhaupt: Der Salbei. Er findet seit eh und je Anwendung zur Behandlung unterschiedlichster Wehwehchen. So hilft er bei Entzündungen und grippalen Infekten, aber auch zur Reduktion von Schwitzen. In der Küche findet man das Kraut oft in Saucen oder zu Fleisch, doch auch andere Gerichte sind möglich.
Baldrian
Baldrian ist in erster Linie für seine schlaffördernde Wirkung bekannt. Doch die Pflanze kann deutlich mehr! Das Hexenkraut, wie es auch genannt wird, hilft gegen Stress oder Nervosität, findet aber auch bei Migräne oder unruhigem Magen Anwendungen. Beim Kochen kommt das Kraut meist in der asiatischen/orientalischen Küche als wohlschmeckendes Suppengewürz
zum Einsatz.
Pfefferminze
Der unverkennbar frische Geschmack von Pfefferminze ist (von der Zahnpasta bis zur Schokolade) wohl jedem ein Begriff. Diese zahlreichen kulinarischen Anwendungen lassen uns oft vergessen, dass die Minze auch ein mächtiges Heilkraut ist, dass bei zahlreichen Problem Linderung verschaffen kann. Dazu zählen in erster Linie Beschwerden des Magen/- Darmbereichs, doch auch bei Gelenkschmerzen oder Gallenproblemen lässt sich Pfefferminze anwenden.
Mehr Kräuter gefällig? In unserem Magazin haben wir an anderer Stelle bereits einige der wichtigsten Heilkräuter vorgestellt.
Die beste Zeit, um diese Kräuter zu pflanzen…
…ist jetzt! Die Frühlingszeit zwischen März und Mai gilt als der ideale Zeitpunkt, die Samen der Kräuter auszusäen. Diese „Affinität“ zum Frühling teilen sich übrigens nahezu alle heimischen Kräuterarten. Also welche Pflanze Sie auch für Ihr Balkon-Beet auswählen: Der Frühling ist DIE Zeit, um mit dem Anbau zu beginnen.
Welcher Standort eignet sich am besten für den Anbau?
Was die Standortfrage angeht, hat jedes Kraut so seine Vorlieben. Wichtig sind hier vor allem drei Faktoren:
Welche Erde braucht die Pflanze?
Wie viel Sonne braucht die Pflanze?
Wie viel Wasser braucht die Pflanze?
Bei den oben vorgestellten Kräuterpflanzen ist (neben einem Anbau im Garten) auch immer das Anpflanzen im Blumentopf möglich. Sollte Ihr Balkon nur wenig Sonne abbekommen, tut das der Sache keinen Abbruch: Bestimmte Pflanzenarten gedeihen nämlich sogar deutlich besser an halbschattigen Orten. Bei unseren Kräutervorschlägen ist also bestimmt auch für Ihren Balkon das passende Kraut dabei, da bin ich mir sicher!
Wie funktioniert das Pflanzen am Balkon?
Gerade für Kräuterpflanzen eignen sich oft Tontöpfe besser als die Plastik-Alternative. Suchen Sie sich also einen passenden Blumentopf und gärtnern Sie los!
Baldrian und Salbei breiten ihre Wurzeln unterirdisch stark aus, weshalb Sie darauf achten sollten, die Töpfe nicht zu klein anzusetzen.
Sowohl Pfefferminze als auch Salbei und Baldrian zählen zu den Lichtkeimern. Das bedeutet, dass ihre Samen Licht brauchen, um sprießen zu können. Vergraben Sie die Samen also nicht in der Erde, sondern drücken Sie sie nur leicht im Topf an und befeuchten Sie sie.
Was die Wahl der Erde angeht, können Sie für jedes der drei Kräuter eine leicht unterschiedliche Mischung verwenden. Sie alle sollten mit handelsüblicher Blumen- oder Kräutererde gut gedeihen – da sie sehr nährstoffreich ist, empfehlen wir Ihnen aber, diese mit etwas Sand wie folgt zu „verdünnen“:
Für das Anpflanzen von Baldrian können Sie die gekaufte Erde so lassen, wie sie ist.
Die Pfefferminze braucht etwas weniger Nährstoffe, hier sollten Sie ungefähr 10% an Sand beimischen.
Erst so richtig wohl in nährstoffarmer Erde fühlen sich Salbei-Pflanzen. Für sie können Sie einen Blumentopf mit einem Drittel Sand und zwei Dritteln Erde befüllen.
Auch in punkto Sonne hat jedes Kraut so seine Vorliebe:
Salbei gilt als absoluter Sonnenanbeter. Da er viel Licht braucht, gedeiht er besonders gut auf südseitigen Balkonen.
Baldrian-Pflanzen mögen zwar auch die Sonne, können aber auch im Halbschatten angebaut werden.
Im Gegensatz dazu verträgt Pfefferminze einen Sonnenplatz nicht so gut. Die Pflanze braucht zwar auch Licht, vollsonnige Orte sollte man jedoch vermeiden. (Achten Sie bei der Platzwahl auch darauf, dass die Pfefferminz-Pflanzen bis zu einem Meter groß werden können!)
Worauf muss ich bei der Pflege der Kräuter achten?
Pflanzen Sie die Kräuter in einen Topf (mit Blumen- oder Kräutererde) können Sie, aufgrund des hohen Nährstoffgehalts, ruhig auf das Düngen in den ersten Monaten verzichten. Danach können Sie etwa alle fünf Wochen etwas Kräuterdünger anwenden. Da Salbei meist in kargen Gegenden wächst, hat er den geringsten Dünge-Bedarf von den dreien.
Auch beim Wässern ist der Salbei am anspruchslosesten und braucht vergleichsweise wenig Feuchtigkeit. Baldrian und Pfefferminze sollten allerdings immer etwas feucht gehalten werden, wobei beide aber auch kurze Trockenphasen überstehen können.
Alle drei sind mehrjährige Pflanzen und können auch überwintern. Am empfindlichsten gegenüber Kälte verhält sich Salbei. Es ist daher sinnvoll, die Pflanze im Winter in die Wohnung (am besten in den Wintergarten) zu holen. Baldrian und Pfefferminze können problemlos den Winter am Balkon überstehen. Um die kalte Zeit gut zu überstehen, ist dabei vor allem das Wurzelwerk der Pflanzen wichtig. Wundern Sie sich also nicht, wenn der oberirdische Teil der Kräuter abstirbt. (Keine Sorge: Mit steigenden Temperaturen ergrünen die Pflanzen von ganz alleine wieder.)
Die drei Kräuter in der Übersicht:
Wir leben den Frühling im Forum Salzkammergut!
Jeden Tag werden wir überschüttet von Angeboten, die uns eine gesündere Lebensweise versprechen. Dabei zeigt uns das überlieferte Wissen rund um Heilkräuter und deren Anwendung, dass man so viel Gutes vor der eigenen Haustür finden kann. Investiert man jetzt etwas Zeit und Geduld, lässt sich die Heilkraft der Natur auch ganz leicht nach Hause auf den Balkon holen. Ein grüner Daumen ist dazu nicht nötig!
Im Forum Salzkammergut beschäftigen wir uns in erster Linie mit unserem Wohlbefinden. Die Anwendung natürlicher Heilmittel geht für mich damit einher und der Frühling ist die ideale Zeit, sich der Natur zu widmen. Versuchen Sie’s selbst: Allein die Arbeit mit den Pflanzen wird Ihnen Freude bereiten!
In unserem Magazin finden Sie regelmäßig interessante Beiträge rund um Meditation, Naturheilkunde, Entspannung und alles, was sonst noch guttut.
Wir leben den Frühling – schauen Sie vorbei!
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